Lebenshilfe Höxter - Werkstätten und Kita gGmbH
Der Begriff "Motopädie" steht für ein ganzheitliches pädagogisches Konzept, das von der
Wechselbeziehung zwischen seelischen und körperlichen Vorgängen ausgeht – genauer von der
Wechselwirkung zwischen dem Körper in Bewegung und der Psyche des Menschen (Psychomotorik).
Ziel einer pädagogisch-präventiv ausgerichteten motopädischen Arbeit
mit Kindern ist es, in psychomotorischen Spielstunden vielfältige
Körper-,
Material- und Sozialerfahrungen zu ermöglichen (Lernen durch
Bewegung) und dadurch die Gesamtentwicklung des Kindes zu
unterstützen und zu fördern.
Bewegung bildet die Grundlage dafür, dass wir lernen, uns von unserer
Umgebung zu unterscheiden und ein Gefühl für unser eigenes
körperliches Sein zu entwickeln.
Dadurch lernen die Kinder sich selbst und die Welt zu entdecken und zu
ordnen. Was auf körperlicher Ebene erfahren und erlebt wurde, wird
"be-griffen" und "er-fasst", um dann geordnet, gewertet und
gespeichert zu werden.
Somit ist Bewegung von Beginn an die Basis zum Lernen.
So sind auch im integrativen heilpädagogischen Familienzentrum Alsternest wöchentliche
Motopädie Einheiten ein fester Bestandteil des Tagesablaufs aller unserer Kinder. Sie finden jeweils
zu bestimmten Zeiten und Tagen statt.
Die Verantwortlichkeit für das motopädische Arbeiten liegt primär in den Händen von Herrn
Johannes Klare, unserem staatlich anerkannten Motopäden.
Der Stundenablauf wird von ihm wie folgt skizziert:
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Abholung der Kinder in ihren Gruppen, zuvor kurzes Frühstücken am Frühstücktisch, um erste
Eindrücke der Kinder zu bekommen und gemeinsamer Gang in die Turnhalle.
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kurzes Treffen auf einer Matte, um einen ersten Eindruck von der "Tagesform" der Kinder, als
Basis für eine Entscheidung, wie die Stunde beginnen soll.
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ggf. nochmalige Besprechung der Turnregeln und Hinweis auf die Besonderheiten der
Bewegungsbaustellen.
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Schaffung von Bewegungsmotivation.
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freies Erkunden und Kennenlernen der Bewegungslandschaft. Zeit für die Kinder, die
unterschiedlichen Bewegungsbaustellen auszuprobieren. Bei Bedarf deren Umgestaltung.
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Unterstützung der Kinder durch mich, insbesondere bei Problemen, Ermunterung zu
selbständiger Lösungsfindung und Stärkung des Selbstvertrauens.
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die Kinder genießen es, in einer kleinen Gruppe den Turnraum mit seinen unterschiedlichen
Materialien und Ebenen zu erobern; sie können sich bspw. Zeit lassen mit dem Erklimmen
kleiner Mattenberge oder sie holen sich Materialien aus dem Nebenraum, um ihrer Phantasie
freien Lauf zu lassen.
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Abschluss mit gemeinsamem Spiel oder Entspannung.
Indem die Motopädie viele körperliche und psychische Funktionen anspricht und fordert - u.a.
Körperkoordination, Bewegungssteuerung und Haltungskontrolle, Bewegungs- und
Handlungsplanung, Grob- und Feinmotorik, Wahrnehmung und Reizverarbeitung, Aufmerksamkeit
und Konzentration, emotionale Kontrolle, soziale Kompetenz – leistet sie einen wichtigen Beitrag zur
Gesundheits- und Entwicklungsförderung unserer Kinder.